Ansicht Kirche

St. Maria Immaculata

Wir sind St. Maria Immaculata

In der St. Maria Immaculata-Gemeinde schaffen wir Raum für aktive Beteiligung und gestalterisches Engagement. Wir sind eine offene und vielseitige Gemeinde und freuen uns, wenn Sie Kontakt zu uns aufnehmen.

Gemeinsame Gottesdienste werden regelmäßig gefeiert und darüber hinaus gibt es zahlreiche gemeinsame Aktionen und Projekte. Einige davon sind z.B.: „Radtour für Frieden, Gerechtigkeit und für die Bewahrung der Schöpfung“, „Malawi-Projekt“, „Ostergarten“, Fronleichnam Prozession, Pfarrfest, Krippenausstellung … und vieles mehr!

Radfahrergruppe

Radtour für den Frieden … „Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung sind drei absolut miteinander verbundene Themen, die nicht getrennt und einzeln behandelt werden können“, schreibt der Papst. „Es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozioökologische Krise. Die Wege zur Lösung erfordern einen ganzheitlichen Zugang, um die Armut zu bekämpfen, den Ausgeschlossenen ihre Würde zurückzugeben und sich zugleich um die Natur zu kümmern.“

Kinder auf Wagen

Malawi-Projekt
Wir arbeiten gemeinsam mit den Menschen vor Ort in Malawi zur Verbesserung der Lebensbedingungen als Hilfe zur Selbsthilfe. Das Malawi-Projekt wurde 2012 mit Pater J. Dresselhaus und F. Steven Bulambo gegründet. Wir sind eine Gruppe von derzeit 20 Jugendlichen und Erwachsenen. In Malawi arbeiten wir mit einem Laienkomitee zusammen, dem 16 Frauen und Männer angehören. Koordiniert wird das Projekt vor Ort durch Father Steven Bulambo. Im gemeinsamen Austausch werden die Projektideen besprochen und mit Hilfe der Menschen umgesetzt. Wir helfen direkt und unbürokratisch. Über alle Entwicklungen erhalten wir Berichte und Fotos. In Regelmäßigen Abständen reist eine kleine Gruppe auf eigene Kosten nach Malawi, um durch persönliche Kontakte und Freundschaften besondere Verbindungen zu schaffen.

Kirchengeschichte

Die ersten Bemühungen um ein Kirchspiel im Norden der Grafschaft Rietberg gab es im 17. Jahrhundert durch Anna Catharina von Ostfriesland und Rietberg, da die Kirchwege von Neuenkirchen und Verl zu lang waren.

Am 1. März 1743 stiftete Graf Maximilian Ulrich von Kaunitz-Rietberg eine Lateinschule in Rietberg und eine neue Pfarrkirche. Gemäß Stiftungsurkunde sollen Pfarrhaus, Kaplanei und Küsterei errichtet werden. Gleichzeitig wurde das Kirchdorf Neu-Kaunitz begründet, welches später in Kaunitz umbenannt wurde.

Graf Wenzel Anton Kaunitz war Berater der Kaiserin Maria Theresia von Österreich und hielt sich überwiegend in Wien auf. Während einer Dienstreise war er in Westfalen und legte am 6. September 1746 den Grundstein zur Kirche. Am 23. Mai 1748 nahm der Osnabrücker Weihbischof Johann Friedrich Adolf von Hörde die Konsekration der im Bau befindlichen Kirche vor, die einige Monate später vollendet werden konnte. In den Jahren 1747 bis 1750 wurden auch die Gebäude für Pfarrer, Kaplan und Küster errichtet. Der Kirchturm konnte 1755 fertiggestellt werden.

1882 hat es in der Kirche gebrannt, bei dem die beiden großen Glocken geschmolzen waren. Danach wurde der Kirchturm um einen Meter erhöht wieder aufgebaut und erhielt sein Pyramidendach. Gleichzeitig wurde ein neues Geläut eingebaut, welches 1883 von Radler in Hildesheim gefertigt wurde. Das Geläut hatte den D-dur Dreiklang D fis A.

Durch den Ausbau der Holter Eisenhütte und die Einrichtung der Eisenbahnlinie Bielefeld-Paderborn wuchs die Gemeinde an und die barocke Kirche wurde erweitert. Man legte 1897 die östliche Chorwand nieder und errichtete an deren Stelle ein Querhaus sowie einen Chorraum.

Am 13. Juni 1917 wurden die beiden großen Glocken sowie die Wandlungsglocke vom Kirchturm eingeholt und zu Kriegszwecken eingeschmolzen. 1920 wurde ein neues Stahlgeläut angeschafft.

1975 erhielt die Kirche ihre Ausmalung.

Am 29. Januar 2004 wurde die Kirche als Nummer 69 in die Denkmalliste der Stadt Verl eingetragen. In der Begründung heißt es Die kath. Pfarrkirche St. Maria Immaculata ist bedeutend für die Geschichte der Menschen, insbesondere im südlichen Kreis Gütersloh, weil sie das Zentrum der planmäßigen Anlage des 1743 durch den Grafen Maximilian Ulrich von Kaunitz-Rietberg gestifteten und begründeten Ortes Neukaunitz bildet.

Von 2005 bis 2008 wurde die Kirche einer Renovierung unterzogen, bei der die Kirche auch ein neues Geläut erhielt. Gleichzeitig konnte der neu gestaltete Kirchplatz eingeweiht werden.

Der Hauptaltar war im Januar 2007 Denkmal des Monats in Westfalen-Lippe.

Kirchenbau

Thomas Bülten zeichnete die Pläne für die Kaunitzer Maria Immaculata-Kirche. Zimmermeister Johann Bernhard Dissen übernahm die Bauleitung. Das Baumaterial stammte aus den Steinbrüchen bei Oerlinghausen oder Berlebeck.

Die ursprünglich dreischiffige Saalkirche hatte konkave Ecken und keinen Chorabschluss. Der Westturm schloss mit einem Rundbogen an das Kirchenschiff an. Der Kirchenraum war von einer Holzdecke überspannt. In den drei Jochen gab es nach Norden und Süden rundbogige Fenster. Die Kirche war zunächst mit Sollingplatten gedeckt, die im 19. Jahrhundert durch Tonpfannen ersetzt wurden.
Der 1897 errichtete Anbau mit Querhaus und Chorraum

1897 legte man die östliche Chorwand nieder und baute ein Querhaus an. Der verputzte Anbau ist mit Werksteinquadern gegliedert und unterhalb der Traufen zieht sich ein Rundbogenfries entlang der Fassade. An beiden Giebelseiten nehmen je zwei Rundbogenfenster die Optik der ursprünglichen Kirche auf. Weiter nach Osten schließt sich nun ein polygonialer Chorraum ab, der von drei schmalen farbigen Rundbogenfenstern beleuchtet wird. Oberhalb der Vierung befindet sich nun ein Dachreiter. Das Satteldach ist nun mit Schiefer eingedeckt. Die Querhausarme und der Chorraum sind durch Blendbögen gegliedert. Der Kirchenraum wird von einem hölzernen Tonnengewölbe überspannt.

Rundgang

Standort: Fürst-Wenzel-Platz 3-4, 33415 Verl (Kaunitz)

Kircheninnenraum mit Blick auf den Altar Taufbrunnen von oben

Ein Großteil der Ausstattung wurde nach der Erweiterung in die Kirche eingebracht. Einige Ausstattungsstücke sind jedoch älter.

Die Mensa des Hochaltars ruht auf Stipes auf Sandstein deren mittiges Medaillon das Lamm Gottes darstellt. Darüber erhebt sich ein vierzoniges drei geteiltes Retabel auf einer Predella. In deren Mitte ist eine mit Weinlaub verzierte Nische eingelassen. Darüber befindet sich ein Tabernakel, dessen Türen außen mit Evangelistensymbolen verziert sind. Die Innenseiten zeigen gemalte Engel mit Weihrauchfass. Links und rechts der Nische sind zwei betende Engel; darüber ein Pelikan. Weiter nach außen folgen Ädikulen in denen Figuren des Heiligen Petrus und des heiligen Paulus eingestellt sind.

Altar

Die beiden Seitenaltäre im nördlichen und südlichen Querhaus sind Anna und Josef von Nazaret geweiht. Der Annenaltar, dessen Mensa auf Stipes ruht, hat in der Mitte ein Medaillon mit den Buchstaben SA für Sankt Anna. Darüber befindet sich eine gestufte Predella mit einem Tabernakel. Das dreiteilige Altarretabel zeigt in der Mitte die Heilige Anna bei der Unterweisung ihrer Tochter Maria. Links zeigt der Altar die Darbringung Jesu im Tempel, rechts den Tempelgang Mariens. Der Josephsaltar korrespondiert und zeigt im Medaillon die Buchstaben SIO für Sankt Joseph. Die mittlere Darstellung zeigt Joseph mit dem Christuskind. Sie wird flankiert von der Verlobung Josephs mit Maria auf der linken und dem Tode Josephs auf der rechten Seite. Auf Konsolen neben den äußeren Darstellungen befinden sich links Figuren des Heiligen Liborius und der Heiligen Ursula, rechts Monika und Bonifatius.

Seiten-Altar

Aus der Zeit vor dem Umbau der Kirche hat sich im nördlichen Seitenschiff ein barocker Taufstein erhalten. Die Orgel besteht aus einem siebenbahnigen Prospekt, welcher mit Blumenmustern bemalt ist. Das einzige erhaltene Fenster ist im südlichen Querhaus und zeigt die Himmelfahrt Christi. Alle weiteren Fenster wurden später neu verglast.

In der Sakristei der Kirche befinden sich mehrere alte Eichenholzschränke. In der Westwand ist ein Tresor aus der Bauzeit eingelassen, dessen Beschläge ebenfalls aus dieser Zeit sind.

Blick vom Altar zum Ausgang Blick zur Orgel

An Wandfiguren des 18. Jahrhunderts existieren Darstellungen des heiligen Johannes Nepomuk, der heiligen Agnes sowie einer Maria Immaculata. Neuer sind Figuren der Unterweisung Mariens, des heiligen Georg, des heiligen Franz Xaverius, der heiligen Barbara, eines nicht näher identifizierbaren Bischofs und der heiligen Katharina. Auf der Orgelempore stehen Figuren des heiligen Antonius von Padua, der heiligen Agnes, der Maria Immaculata, des heiligen Franz Xaverius, der heiligen Elisabeth von Thüringen sowie ein Papst und zwei Mönche. Von der ehemaligen Kanzel sind die Figuren zweier Mönche, eines Bischofs, Christus als guter Hirte und Christus Salvator Mundi auf die Empore versetzt worden. Besonders nennenswert sind auch die Figur der Maria Regina Coeli mit Christuskind, Krone und Zepter in prachtvollem Gewand vor dem nördlichen Chorpfeiler sowie einer Herz-Jesu-Figur aus Gips neben dem Josephsaltar. Beide Figuren sind aus der Entstehungszeit der Kirche.

Seit November 2008 klingen die folgenden Glocken im Kirchturm. Die fünfte Glocke befindet sich im Dachreiter über der Vierung.